Fernsehn ≠ Fernsicht 

 

Du starrst in die Röhre auf wirre Geschichten,

Die nach und nach restlos dein Großhirn vernichten.

Du sitzt vor der Glotze, suchst nach Bildungsfernsehn,

Doch wirst du RTL schon bald als bildungsfern sehn.

 

Sollte das nicht der Fall sein, bist du gänzlich verlorn,

Und nur zum Konsum und zum Folgen geborn.

Dann gaffst du noch weiter, auch Viva und Vox,

Dein Hund bringt sich um, ist ihm zu paradox.

 

Manchmal sucht Deutschland den Superstar,

Dann stehen die Bauern vorm Traualtar,

Supertalent, Frauentausch und Die Geissens,

X-Diaries und Salesch, es nervt mich meissens.

 

Big Brother, Promidinner, Mitten im Leben

9live ist tot! Was kann es schönres geben?

GZSZ, Schulermittler, ich kann es nicht erdulden,

Ich bin kein Lamm! Hol mich hier raus aus den Schulden!

 

Du Junger, du Mensch der heutigen Zeit,

Bist du denn nicht die Bohne zum Denken bereit?

Hast du kein Interesse an allem was lehrt?

Wieso ist die Bildung dir gar nichts mehr wert?

 

Und bist du schon älter, dann gilt es erst recht,

Findest du dich hier wieder, dann geht es dir schlecht.

Der Rückgang von Wert und Moral ist nichts Neues,

Trotzdem: geh in den Keller, in die Ecke, bereu es!

 

Fernsehn = Fernsicht ohne Fernlicht

 

30.11.11

Holger die Waldfee

 

Wen hört man stampfen, ächzen, schnaufen?

Wer geht lautstark um den See?

Wer fängt dann an ihn auszusaufen?

Wer, wenn nicht Holger die Waldfee.

 

Holger die Waldfee! Sagt der Hase,

So ein Rüpel! So ein Fegel!

Geh ich durch den Wald, so juckt die Nase,

Dröhnend durch den lauten Pegel.

 

Auch der Fuchs rennt in den Bau,

Erschreckt durchs Schlürfen und den Knall,

Bausparen find' er wirklich schlau,

Im Bau hört man nur Schwäbisch Hall.

 

Beim grasen stört es auch den Hirsch,

Majestätisch stand er da,

Doch jetzt wird es ihm auch zu wirsch,

Verschluckt hat er sich um ein Haar.

 

Und auch der dickste Bär von allen,

Muss sich, als er hörte das rumsen,

Fest an einen Felsen krallen,

Um nicht ins tiefe Tal zu plumpsen.

 

Ausgesoffen ist er fast,

Langsam weicht der Waldsee,

Überall ist Dreck, Morast,

Und Schuld: Holger die Waldfee!

 

 

01.12.11

Melodramatik - Tick

 

Du, allerliebste Ursula,

Ich schreibe diese reichen Zeichen,

denn von heut bis immerdar,

Werd‘ ich zu den Bleichen weichen.

 

Gäste führt‘ ich in dein Zimmer,

Weil ich nach einem Buch such,

Briefe fand ich, schlimm und schlimmer,

Das ist wohl der Besuch-Fluch.

 

Mir kam das alles komisch unter,

Es schien als magst du mich nich‘,

Du warst wohl nur mit andren munter,

Ich war dir wohl nicht wichtich.

 

Du bist mal in ein Haus gegangen

Und es war dem Heinz seins,

Das war ein Grund für mich zu bangen,

Denn auch du hast eins – meins.

 

Es scheint dich nicht zu intressieren,

Du fühlst nicht die Moral-Qual,

Doch heut‘ Nacht wird es passieren,

Heut wird es doch fatal, mal.

 

Ich bin des Lebens überdrüssig

Und springe in den Rhein rein,

Doch der Fluss ist überflüssig,

Dann wird es wohl der Main sein.

 

Viel Spaß mit Heinz, dem flinken Boten,

Den ich für diesen Brief rief,

Ich traf ihn hier, diesen Idioten,

Als ich zu meinem Tief lief.

 

Empfänger ist: meine Adresse,

Und jetzt geht alles ratz fatz,

Ach,bevor iches  vergesse,
Ich  sag dir  einen Satz,Schatz:

 

Auch ich hatte meine Freuden,

Sie  war devoter  Notar,

Ich will nicht meine Zeit vergeuden,

Mit  Gruß, dein  toter  Lothar.

 

 

Geburtstagsgestänk

Ich schenk dir einen Vogelstrauß,
Du stellst ihn in die Vase,
Er sieht so wie ein Vogel aus
Und nicht so wie ein Hase.

Jetzt hat der Strauß die Füße nass
Und fängt bald an zu niesen,
Nun mach mit ihm, weiß ich nicht was,
Nur nicht so häufig gießen.

Schon bald entfleucht der Vogelstrauß
Und er verlässt die Vase,
Es riecht nur noch nach Vogelstrauß,
so meldet deine Nase.

Es bleibt zu deinem großen Glück
Des Vogelstrauß’ Gestank zurück.

 

Katjas Panda

 

Am Anfang:

 

Anna fragt Max: „Max, was machstn da?“

Max sagt: „Frag halt Sarah...“

Anna fragt Sarah: „Was macht Max da?“

Sarah sagt: „Max malt grad Katjas Panda..“

Max: „Ja, Katjas Panda zahnt grad!“

Max mag Katja. Max macht all das, was Katja mag, da Katja arg klagt.

Anna mahnt: „Ach Max.. Man, lass das!“

Max: „Was man? Katja klagt, Katjas Panda zahnt.. Da macht man das halt!

Da, fass das mal an!“

Anna fasst Katjas Panda am Hals an.

Anna fragt Sarah: „Max malt Katjas Panda, klar.. Mag Katjas Panda all das?“

Sarah fragt Katjas Panda: „Tag Panda, magst all das, was Max da grad macht?“

Katja sagt: „Klar mag Panda das, was Max da macht! Panda magMax!”

Katjas Panda lacht.

Katja: „Panda, lass das! Man, Panda! Macht man das?“

Katjas Panda klagt.

Katja: „Klar Panda, brav..“

Katja mag das, was Max macht. All das macht Katja an. Max macht Katja scharf.

Max malt grad Katjas Pandas Arm.

Katjas Panda lacht, da Max an Pandas Arm schabt.

Pandas Arm knackt.

Katja: „Sacht Max, sacht!“

Max machts sacht.

Katjas Panda lacht.

Max hat Angst.

Max klagt: Anna, mach was! Darf Katjas Panda das?

Anna fragt Sarah: „Sarah, darf Katjas Panda das da?

Sarah kackt Katjas Panda an: „Panda! Man, lass das!“

Sarah hasst Katjas Panda.

Katja: „Panda! Schlag Sarah!“

Anna bangt.

Max: „Halt Panda, halt! Anna, was macht Panda da? Lass das!“

 

Sarah starb.

 

Panda nagt an Sarahs Sarg. Panda mag Sarah.. Panda hat Max’ Frack an.

Schwarz.

 

Annas Anwalt klagt Katja an.

Annas Anwalt ahnt, was Anna sagt.

Anna sagt: „Sarah starb da Katja damals sprach: „Panda! Schlag Sarah!“

Sarah starb an Katjas Pandas Kraftschlag. Ganz warm war Sarah als Farbsaft am Arm lang rann. Ja, Sarah war Matsch! All das, was mal Sarah war, war damals dann an Katjas Wand! Als Sarah starb war Katjas Panda krank. Katjas Panda macht all das was Katja sagt“

Annas Anwalt fragt nach: „Aha, klar... Anna, wars das, was damals war?

Anna zagt. Anna: „Ja, das wars..“ Anna klagt: „Ach... was war da..? Ach ja!“

 

Nov. 2010?

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Selbstzweifel

 

Ohje mine, oh ach, oh weh,

Ich fühl mich fett und speckig,

Wenn ich mich so im Spiegel seh,

Fühl ich mich wirklich dreckig.

 

Ich muss versuchen, der Schmach zu entkommen,

Doch tief bin ich besessen,

Ich fühle mich schon ganz benommen,

Doch immer muss ich essen.

 

Burger, Schoki, Marzipan,

Alles auf meinen Rippen,

Jeder sieht es sfort mir an,

Mein Fett ist so am Wippen.

 

Ich habe schon so viel versucht,

Ritzen, Drogen, Malen,

Doch irgendwie bin ich verflucht,

Nichts lindert meine Qualen.

 

Nun werd ich ein paar Bierchen kippen,

Mich gnadenlos besaufen,

Dann frech auf Mönchengladbach tippen,

Und dann nach Hause schnaufen.

 

Der Alkohol war kein Gewinn,

Auch Gladbach hat verloren,

Warum ich nur so schrecklich bin,

Ich bin wohl fett geboren.

 

                                                    (Deutschaufgabe 8. oder 9. Klasse, fiktiv)

 

 

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Maritime Depression

 

 

Bedrückende Stille am felsigen Strand,

Unendliche Weiten, kein Ufer in Sicht

Die Grauen Wellen, sie schäumen an Land,

Die Welt scheint aus dem Gleichgewicht.

 

Man spürt an den Füßen den feuchten, körnigen Sand,

Die Wolken, sie wallen im Dämmerlicht.

Man fühlt das Ende der Welt, den letzten Rand,

Die Küste ist einsamen, so karg und schlicht.

 

Das dunkle Wasser, es wirkt kalt und tief,

In der Ferne grollt Donner, wie eine ernste Warnung,

Weit weg, wie ein Grauen, das bisher schlief.

 

Doch alles kommt anders, eine plötzliche Wendung,

Das Gewitter zieht fort, so als ob man es rief.

Die Depression, sie weicht dieser schöneren Endung.

 

 

Nameless

 

Dunkle Tannen, kahle Bäume,

Fühle mich so leer,

Seh sie ziehen, meine Träume,

Heute ist es schwer.

 

Ich bin einsam und verlassen

Und mein Herz zerbricht,

Doch es glauben, doch es fassen,

Das kann ich noch nicht.

 

Lohnt es sich nun noch zu ringen

um die Utopie?

Die schönen Tage längst vergingen,

wiederkehr'n sie nie.

 

Lange schon war es nur Frust,

ohne großen Sinn,

Nicht nur, das war mir bewusst,

weil ich müde bin.

 

Ja, wir hatten schöne Zeiten

Voller Sonnenschein,

Nun zieht in die Seelenweiten

Herbstgefühl mir ein.

 

Irgendwann, da kommt der Winter,

Mit der weißen Weste,

Doch noch lange Zeiten sind da

Dunkle, graue Reste.

 

10.10.11

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